Hochamt am Pfingstsonntag

 9:30 Uhr Stadtpfarrkirche Bad Ischl

            Missa prima

 

Claudio Crassini (1561 - 1632)

 

Die kirchenmusikalischen Werke des Komponisten Claudio Crassini, einem Zeitgenossen von Monteverdi, sind nach dem Konzil von Trient (1545 – 1563) entstanden und sein Schaffen steht somit an der Stilwende der späten Renaissance-Polyphonie zu venezianisch-frühbarocker Klangentfaltung. Als Vorname findet man man überall das große C. Dass dies für Claudio stehen soll, wird allerdings nur angenommen.

 

 

Die Aufführungen der Messen werden zumeist für Gemischen Chor, aber auch für Chor mit a capella Begleitung angeboten. Allerdings versteht man heute unter dem a capella Begriff etwas anderes als früher. Für uns bedeutet es ein Singen mit Verzicht auf Instrumente. Das stimmt aber mir der Aufführungspraxis von damals nicht überein. Zu Crassinis Zeit übernahmen bei dieser Aufführungsart die Instrumente nur die jeweiligen Singstimmen.

 

 

Im Nachwort von Wolfram Menschick, einem bekannten Professor für liturgisches Orgelspiel steht, dass C. Crassini, sowohl als Komponist als auch als Kirchenmusiker tätig war und dass seine Musik vom Geist der damals hochstehenden a capella Kunst geprägt ist. Sanctus und Benediktus sind bei der Missa prima, wie in der späten Renaissance üblich, zu einem gemeinsamen Musikteil zusammengefasst. Am Ende des Sanctus aber auch des Benedictus wird ein mehrfaches Hosanna angestimmt. Beim jeweils letzten Hosanna wird eine „Gemeindestimme“ mit allerdings nur drei Takten Länge hinzugefügt. Diese Stimme könnten und sollten die Kirchenbesucher übernehmen.

 

Von Crassini existiert eine weitere Messe, die „Missa Septima Toni“, deren Teile ebenfalls nur das Kyrie, das Gloria, das Sanctus und das Agnus Die sind. Das Credo hat Crassini in beiden Messen nicht vertont, was sich natürlich auf die Dauer der Messe auswirkt.

 

 

Ferne wurde, ebenfalls begleitet von einem Streichquartett der Psalm „Jesus  bleibet meine Freude“ aus der Kantate BWV 147 von Johann Sebastian Bach und die Motette „Komm Heil`ger Geist“ von Moritz Hauptmann zu Gehör gebracht.